Chlefeli?

“Chlefeli oder Klefel sind zwei Brettchen, die wir aus hartem Holz selber schnitzten, unten leicht anbrannten und oben so einkerbten, dass wir sie zu beiden Seiten des Mittelfingers einhängen und durch das Schütteln der Hand zum Klefeln bringen konnten.“
– Meinrad Inglin

Woher kommt der Brauch?

Es gibt verschiedene Ursprünge:

Siechenklapper

Im Mittelalter mussten sich Aussätzige (Lepra, Pocken,…) ständig mit einer Holzklapper ankündigen, damit sich die Gesunden in einem gewissen Abstand halten konnten. Damit die verkrüppelten Hände die Klapper besser halten konnten, wurden die 2 Brettchen einfach an einem Holzgriff befestigt.

 

Rhythmusinstrument

Anderseits trifft man die Chlefeli auch als rhythmische Begleitinstrumente bei volkstümlichen Formationen an. Zu rassigen Klängen werden eigene Schläge erfunden. Oft trifft man den Steckler an, der mit einem Holzbrett auf den Besenstock einschlägt. Auch das Löffeln ist hier als ähnliche Handhabung wie das Chlefele bekannt.

Von Spanien her kennt man ja auch die Castagnetten, die kunstvoll zu rassigen Zigeunerklängen im Tanz geschlagen werden.

Rätschen und Raffeln

In der Fastenzeit gibt es viele Klappern als Lärminstrumente. Letztlich haben sie immer mit Geistervertreiben zu tun. Gemeint sind natürlich die Wintergeister, die vor dem Lärm Respekt bekommen sollen.

Eine weitere Form der Klapper ist die Raffel, die vor allem in katholischen Gebieten in der Fastenzeit Brauch ist. Da ja am Karfreitag die Kirchenglocken zum Gedenken an Jesus Tod verstummen sollen, hat man sich mit diesen Raffeln ausgeholfen, um die Leute zur rechten Zeit zur Feier zu bringen. Dabei sind auf einem Kasten dicke Lattenhammer angebracht, die mit einer Kurbel zum Rätschen gebracht werden. Das ergibt einen ziemlich lauten, knatternden Ton.

SF-Beitrag “Handgmacht” zum Thema Chlefeli mit Röbi Kessler (ausgestrahlt am 11.08.2012)

Wo kann ich Chlefeli kaufen?

Unser langjähriger Präsident Röbi Kessler aus Rickenbach SZ fertigt in Handarbeit Chlefeli in den verschiedensten Grössen und Holzarten und bietet auch Chlefeli-Kurse an. Näheres finden Sie auf seiner eigenen Webseite: https://www.kessler-chlefeli.com/